Logo Laut NÖ
  • Landesakademiker/innen
    Umwelt Technik Niederösterreich
  • Dr. Joachim Schweigl
    (02742) 90 05-14282
Blick auf die II. Wiener Hochquellenwasserleitung

Stollenneubau an der II. Wiener Hochquellenleitung

Das letzte Teilstück zwischen dem Luegeraquädukt und dem neuen Stollenstück wird eingesetzt. Nach rund eineinhalbjähriger Bauzeit wurde der 1,1 Kilometer lange Ersatzstollen "Neubrucker Lehnenstollen" bei Scheibbs in Niederösterreich im Februar 2016 fertiggestellt. Am 4. März erfolgte der Anschluss des neuen Stollens an die II. Wiener Hochquellenleitung. Irreparable Schäden am ursprünglichen Stollen, verursacht durch natürliche Hangbewegungen während der vergangenen Jahrzehnte, machten den Neubau notwendig. Nach der Fertigstellung und der Aufnahme des Normalbetriebs werden täglich bis zu 217.000 Kubikmeter Wasser durch den neuen Stollen nach Wien strömen.

Der neue Stollen beginnt am längsten Aquädukt der Hochquellenleitung in Neubruck bei Scheibbs. Er läuft tief in den Wolfsgrubkogel hinein, wo er mit der ursprünglichen Leitung zusammentrifft. Insgesamt wurden für den rund einen Kilometer langen Stollen 20.000 Kubikmeter Ausbruchmaterial ausgehoben und 6.000 Kubikmeter Spritzbeton zur Stabilisierung aufgetragen. Die Innenschale mit einem Durchmesser von 2,4 Metern besteht aus 3.500 Kubikmetern Beton. Die Gesamtbaukosten betragen 17 Millionen Euro.

Die Eingemeindung der Wiener Vororte 1890 bis 1892 führte zu Versorgungsschwierigkeiten mit Trinkwasser. So erfolgte 1900 die Grundsteinlegung für die II. Hochquellenleitung. Bis zu 10.000 Arbeiter waren mit dem Bau der über 180 Kilometer langen Wasserleitung von den Quellen im steirischen Salzatal im Hochschwabgebiet bis nach Wien beschäftigt. Die Fließzeit des Wassers beträgt etwa 36 Stunden. Am 2. Dezember 1910 wurde die II. Hochquellenleitung durch Kaiser Franz Joseph I. im Festsaal des Wiener Rathauses eröffnet. Aus diesem Anlass wurden die beiden Springbrunnen im Rathauspark erstmals mit Hochquellenwasser betrieben.

Die Fotos sind von DI Erika Gärber (NÖ ABB Baden) und von DI Helge Höllriegl (RU2 Baden).

<<< Zurück